Museum Villa Haiss
Am Park 1
77736 Zell am Harmersbach
Öffnungszeiten:
Fr – So
14 – 18 Uhr
12.06. – 29.08.2010
Museum Villa Haiss
Im Museum Villa Haiss werden nun zum ersten Mal in Deutschland ausgewählte Arbeiten des litauischen Künstlers Kazimieras Žoromskis aus den Jahren 1978 bis 2001 gezeigt, wobei hauptsächlich Werke aus
der sogenannten „Three-Dimensional-Series“ (TDS) vertreten sind.
Über Aufenthalte in Wien seit 1943, in Rom, Madrid und Bogota, die der Vervollkommnung der künstlerischen Fähigkeiten dienten, gelangte Žoromskis 1950 an das renommierte Art Institute of Chicago. 1956 ging er nach New York, wo er an der Newark School of Fine & Industrial Arts „Ölmalerei“ und „Perspektive“ lehrte. Seine Werke wurden von der Galerie Phoenix vertreten. 1986 kehrte Žoromskis nach Vilnius in seine litauische Heimat zurück.
Die Werke der „Dreidimensionalen Serie“ entstanden in den USA von 1970 bis 1986, zugleich die kreativste Phase. Als Žoromskis mit der Abstraktion beginnt, ist die Primär-Zeit der Op-Art schon fast vorbei. Dennoch wird Žoromskis wahrgenommen. Er sucht, technisch meisterhaft, einen nicht-perspektivischen Ausdruck für den Raum, die optische Vibration des Lichtes. Unter den Op-Art – Künstlern ist er der einzige, dem es um das Kreieren eines atmosphärischen Raums geht. Er erreicht das durch eine feingestufte Farbabstimmung, die zu einer flirrenden Wahrnehmung führt, durch die Brechung der horizontalen, vertikalen, diagonalen Linien, durch den Kontrast von Linie und vielfarbigem Hintergrund mit Tiefenstruktur. Im Grunde verfolgt er das Anliegen der Impressionisten, Farbe als Licht darzustellen, im Op-Art-Stil. Gelegentlich gibt Žoromskis bildliche Titel, die zur ungegenständlichen Malweise im Gegensatz stehen. Ein Beispiel ist „Perkunas’ temple“, Perkunas ist in der baltischen Mythologie der Gewittergott. Durch den Verweis auf die Mythologie, wie er auch in Čurlionis Werk zu finden ist, scheint der Bezug zur nationalen Herkunft aus Litauen gegeben zu sein.
Seine Werke sind in wichtigen Museen vertreten, in den spanischen Nationalmuseen von Zaragoza und Bilbao, in Bogota, in den USA im Museum der Pace-University New York, außerdem in Georgia, Connecticut und in Washington, in Vilnius in der eigenen Foundation und im Litauischen Kunstmuseum, in Kaunas und schließlich in der Tretjakov-Galerie in Moskau. Nach 1986 zeigte er seine Werke jährlich im Kunstmuseum von Vilnius, eine Ausstellung litauischer Künstler mit seiner Beteiligung fand 1987 in Moskau statt. Nun also posthum in Zell am Harmersbach eine echte Neuentdeckung.
Die
Ausstellung wird seitens des litauischen Honorarkonsuls Prof. Dr. Wolfgang Freiherr Stetten unterstützt.